Am 4. Mai fand in Dachau die zentrale Gedenkfeier zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 80 Jahren statt. Die Holocaust-Überlebenden Jean Lafaurie und Abba Naor sowie der US-amerikanische Veteran Bud Gahs riefen in bewegenden Worten dazu auf, die Leiden der Inhaftierten niemals zu vergessen. Grußworte sprachen bei der Gedenkfeier unter anderen Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, und Julia Klöckner, Präsidentin des Deutschen Bundestags. Unter den 1700 geladenen Gästen war auch Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München. Für den Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern, nahmen der Vorsitzende Erich Schneeberger und seine Stellvertreterin Marcella Reinhardt teil.
Dachau war das vorletzte KZ auf deutschem Boden, das befreit wurde. Mehr als 40.000 Menschen kamen in Dachau ums Leben, insgesamt waren von 1933 bis 1945 mehr als 200000 Menschen inhaftiert. Ab 1938 wurden auch viele Sinti und Roma in das KZ verschleppt, etwa 40 Angehörige Minderheit zwang man zu qualvollen „Meerwasserexperimenten“. Im Jahr 1980 forderte die Bürgerrechtsbewegung mit einem Hungerstreik in der Gedenkstätte unter anderem die Anerkennung des NS-Völkermords an den Sinti und Roma durch die Bundesregierung.